CCCStuttgart

Viele Fragen trotz „wissen wir alles“
Rückblick auf einen Schulbesuch


Am gestrigen Freitag (21.3.2014) war ich also ans hiesige Mädchengymnasium St. Agnes eingeladen. Einer der Lehrer hatte bei uns angefragt und da ich selber auch auf einem Mädchengymnasium war, konnte ich kaum nein sagen ;-) Thema sollte der Umgang mit Medien und Internet sein, vor allem Risiken und Nebenwirkungen sollten beleuchtet werden, auch wenn die Schülerinnen häufig sagen „ach das wissen wir doch schon alles“.

Eine Sache machte mir im Vorfeld etwas Sorge: Der Vortrag sollte für die 8. Klassen stattfinden. Nun weiß ich aber von einer anderen Veranstaltung bei Projekttagen, bei denen ich vor 8.-10. Klasse stand, daß ich die 8.-Klässler nicht so recht „erreiche“ mit meiner Art. Ich mache ja idR. nur Erwachsenenbildung und die Leut kommen freiwillig in meine Vorträge. Ich bin auch manchmal in der Wortwahl und in der Wahl der Beispiele zuweilen etwas zu „deftig“. Jedenfalls hatte ich die Erfahrung gemacht, daß die Jüngeren anfangen Blödsinn zu machen, weil sie nach kurzer Zeit nicht mehr zuhören können. Allerdings war bei diesen Projekttagen auch kein Lehrer anwesend, das hatte ich so nicht erwartet damals und das sollte am St. Agnes eben auch anders sein.

Ich sagte also zu für die 8. Klassen. Besagter anfragender Lehrer war im Vorfeld auch bei unserem Stammtisch und wir konnten uns unterhalten. Er sagte für die 9. Klasse sei eigentlich schon alles zu spät und daß er zuweilen auch mehr Sozialarbeiter als Lehrer sei. Glaubte ich sofort, selbst an einem so behüteten Ort wie einem katholischem Mädchengymnasium.

Ich habe also in der Tat noch mehr Sorgfalt in die Vorbereitung des Vortrags gelegt als ich das ohnehin schon tue und mich sehr gemüht, viele Zwischenfragen einzustreuen, ich wollte auf keinen Fall nur „dozieren“.

Insgesamt ist das gut gelungen, denke ich! Ich habe zunächst erklärt, was denn der CCC(S) ist, denn den kannte in der Tat keine. Beim Thema „Hacken“ kam heraus, daß dieser Begriff doch immer noch mit recht negativem Beigeschmack belegt ist. Ich hoffe ich konnte das aufklären, was wir unter kreativem Umgang mit Technik verstehen.

So gar nichts vorstellen konnten sich die Mädchen unter „Social Hacking“. Ich habe auch versucht, das zu erklären, weil auch dies eine Ausspähfalle darstellt.

Im folgenden habe ich dann die großartigen Möglichkeiten des Netzes dargestellt (Zugang zu Wissen, Menschen kennenlernen), um dann zu den Gefahren zu kommen (Gefahr für die Privatsphäre, Mobbing, Stalking).

Auch habe ich die meiner Meinung nach wichtigen Grundätze der NETiquette präsentiert, denn ich denke immer noch, daß man damit gut fährt (Vergiß nie, daß am anderen Ende der Leitung ein Mensch sitzt, sage nichts, was Du nicht auch anderen ins Gesicht sagen würdest).

Ebenso sind die Erkenntnisse des Vortrags über Urheberrecht mit eingeflossen und zu dem Thema kamen tatsächlich auch die meisten Zwischenfragen!

Zum Schluß habe ich auf dem Flipchart eine Abschlußfrage gestellt „Wie gut hat es mir heute gefallen“ und die Mädchen sollten Klebepunkte auf eine Zielscheibe kleben. Ich glaube ich habe eine 2-3 bekommen und denke das war schon ganz gut. Man weiß natürlich nie, was wirklich hängengeblieben ist, aber vielleicht höre ich ja in der nächsten Woche noch ein bißchen an Feedback. Spaß hat es mir auf jeden Fall gemacht!