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Neues vom Cybervoting in Tübingen


Das Tübinger Rathaus hat auf unseren offenen Brief zu seiner neuen ‘BürgerApp’ seinerseits mit einem offenen Brief geantwortet. Den gesamten Brief gibt es hier zu lesen. Wie dort erwähnt, hat das Rathaus sich dazu entschlossen den bisher unter Verschluss gehaltenen Prüfbericht der Syss GmbH öffentlich verfügbar zu machen. Das begrüßen wir ausdrücklich! Er steht auf der Webseite der Stadt Tübingen zum Download bereit.

In einem Artikel des Schwäbischen Tagblatts (hinter einer Paywall) äußerte sich der Leiter des ‘Fachbereich Kommunales’ im Tübinger Rathaus, Ulrich Narr. Er zieht Parallelen zwischen der Tübinger ‘BürgerApp’ und dem Schweizer E-Voting-System. Aus seiner Sicht ist das Schweizer System ein Beleg dafür, dass solche Systeme generell tauglich seinen. Allerdings regt sich ausgerechnet dort immer mehr Widerstand gegen Cybervoting, das System steht möglichweise sogar von dem Aus.

Unsere nächsten Schritte

Wenig überraschend ändert der Brief aus dem Rathaus nichts an unserer ablehnenden Grundhaltung, auch wenn wir uns über den ehrlichen, offenen und freundlichen Stil gefreut haben. Egal wie gut die technische Umsetzung auch sein mag, unsere prinzipiellen Bedenken kann sie nicht ausräumen. Im Gegenteil, je sicherer ein solches System wird, desto komplexer und somit für die Allgemeinheit unverständlicher wird es. Das Beispiel Schweiz zeigt dies recht eindrücklich.

Wir werden uns nun ein paar Tage Zeit nehmen um den Prüfbericht und den Brief der Stadt zu analysieren. Sicher werden wir dabei auch noch einige Fragen an die Stadt haben auf deren Beantwortung wir uns freuen.

Unsere Erkenntnisse veröffentlichen wir dann gerne an dieser Stelle.